er
Hegau gehört zu den burgenreichsten Landschaften Europas.
Gerade hier bietet es sich also an, einen ,,Burgenlehrpfad"
einzurichten. Die benötigte Infrastruktur ist - bedingt
durch ein gutes Wander- und Radwegenetz - vorhanden. Im Folgenden
möchten wir Ihnen 15 hochinteressante Burgenwege vorschlagen,
die der Hegau Tourismus e.V.
ausgearbeitet hat. |
|
Burgenweg 1: |
Tengen - Blumenfeld - Büßlingen
-Tengen |
Burgenweg 2: |
Worblingen - Kastenbühl
- Schienen - Worblingen |
Burgenweg 3: |
Hohentwiel - Staufen - Hilzingen
- Hohentwiel |
Burgenweg 4: |
Hohentwiel
- Hohenkrähen - Mägdeberg - Mühlhausen |
Burgenweg 5: |
Riedheim - Binningen - Weiterdingen
- Riedheim |
Burgenweg 6: |
Gottmadingen - Plören
- Hilzingen - Heilsberg |
Burgenweg 7: |
Engen - Hohenhewen - Hegaublick
- Zimmerholz |
Burgenweg 8: |
Lochmühle - Honstetten
- Eckartsbrunn - Lochmühle |
Burgenweg 9: |
Aach - Bittelbrunn - Aach |
Burgenweg 10: |
Gailingen - Diessenhofen
- Schaffhausen |
Burgenweg 11: |
Bodman - Spittelsberg - Espasingen
- Bodman |
Burgenweg 12: |
Randegg - Bietingen -Randegg |
Burgenweg 13: |
Hohenfels |
Burgenweg 14: |
Stockach - Nellenburg -Stockach |
Burgenweg 15: |
Zizenhausen |
Burgenweg 16: |
Friedingen - Wiechs - Steißlingen
- Friedingen |
|
|

Der Hegau ist seit der ausgehenden Steinzeit (20 000 bis
10 000 v.Ch.) durchgehend besiedelt, was durch zahlreiche
archäologische Funde belegt ist. Die älteste
Fundstelle ist der Peterfels, wo man in einer Höhle
die Reste eines Rentierjägerlagers mit Tausenden
von Werkzeugen aus Knochen gefunden hat. Das Alter dieses
Fundes wird auf 10 000 - 14 000 v. Chr. geschätzt.
Zum ersten Mal begegnet uns der Name Hegau in den sanktgallischen
Urkunden als "pagus Hegaugensis" (788) und "Hegauvi"
(806). Pagus bedeutet Gau, zunächst als fest gefügter
Verwaltungsbezirk verstanden. Seit dem Ende des 8. Jahrhunderts
kennen wir namentlich eine Reihe von Hegau - Grafen. Im
Jahre 920 wird unter Herzog Burkhard von Schwaben der
Hegau erstmals ausdrücklich Grafschaft genannt: in
pago Hegowe in eodem comitatu.
|
Vom 9. bis zum 11. Jahrhundert
war der Hegau eine der Zentrallandschaften, in dem sich
die Geschicke des schwäbischen Stammes und Herzogtums
entschieden. Der Hohentwiel
stand dabei immer im Mittelpunkt als der wichtigste
Punkt Schwabens. Von der äußerst bewegten
Geschichte dieser Landschaft zeugt die Tatsache, dass
der Hegau vermutlich die Region Deutschlands mit der
größten Dichte an Burgen, Schlössern
und verwandten Bauten ist. Die Hegau-Landschaft bot
sich mit ihren herausragenden Vulkanbergen für
den Burgenbau geradezu an.
|

Viele dieser stolzen Burgen wurden im 12./13. Jahrhundert
erbaut. Die meisten sind während des Dreißigjährigen
Krieges jedoch wieder gebrochen worden, einige schon
im Schwaben- oder Schweizerkrieg 1499. Im 17. Jahrhundert
verließ der Adel die nicht sonderlich bequemen
Burgen und erbaute sich in den Hauptorten seiner Grundherrschaften
behagliche, keineswegs aufwändige Schlösser
wie in Binningen, Weiterdingen oder Schlatt, die heute
noch bewohnt werden. Einige dieser Schlösser wurden
zu Gaststätten umgewandelt. Die meisten der alten
Burgen können heute nur noch als Ruinen besichtigt
werden. Eindrucksvoll und zugleich auch aussichtsreiche
Burgruinen sind die Schrotzburg oberhalb Bohlingen,
Rosenegg bei Rielasingen, Hohenkrähen, Mägdeberg,
Hohenhewen, Hohenstoffeln, Homburg - alle im Dreißigjährigen
Krieg ausgebrannt. Der Hohentwiel trägt die mächtigste
und auch bekannteste Festungsruine, die 1800/1801 nach
ihrer Kapitulation von den Franzosen zerstört wurde.
Glücklicherweise blieben aber auch einige dieser
Bauten sehr gut erhalten. Zu besichtigen sind die Burg
Hohenklingen, das Schloss
Langenstein sowie die Burg Hohenfriedingen.
|

Nach den ersten Ergebnissen der
im November 1999 von Dr. Michael Losse begonnenen Inventarisierung
ist bekannt, dass es im historischen Hegau (der auch
Teile der Schweiz umfasst) mehr als 320 Burgen, Adelssitze,
Schlösser und Festungen, Stadt- und Ortsbefestigungen,
Wehrkirchen und -kirchhöfe sowie Ringwälle
und Wallbefestigungen gab. Da noch nicht alle Objekte
erfasst werden konnten, ist derzeit noch keine umfassende
Darstellung der "Burgenlandschaft Hegau" möglich.
Eine solche erarbeitet der 2001 gegründete "Nellenburger
Kreis", eine Gruppe von Wissenschaftlern und an
der Burgforschung interessierter Laien, der mittelfristig
ein Lexikonder Burgen, Schlösser und Festungen
im Hegau publizieren wird.
|
Besuchen Sie den Hegau - eine der burgenreichsten
Landschaften Europas. Die benötigte Infrastruktur ist
- bedingt durch zahlreiche touristische Erschließungen
sowie ein gutes Wander- und Radwegenetz - vorhanden.
|
|
|